In Duisburg, der Stadt Montan, bin ich - umgeben von Zechen, Kokereien und Industriekomplexen - aufgewachsen. Die Industrielandschaften habe ich im Alter von 16 Jahren verlassen und in Bonn und München Jura studiert. Meine Leidenschaft, die Architektur, blieb lange verborgen. Die Bildende Kunst hat mich jedoch, insbesondere während meiner langjährigen Tätigkeit im Münchner Kulturreferat, ständig begleitet - betrachtend, genießend, verwaltend und malend.
Seitdem das Ruhrgebiet im Jahr 2010 Kulturhauptstadt war, sind Industrielandschaften mein künstlerisches Faszinosum und waren in zahlreichen Ausstellungen Themen meiner Gemälde. Vor allem die Welt meiner Kindheit sowie internationale Industriekomplexe haben mich inspiriert.
Eine Initialzündung war die Privatführung des Leiters des Fotomuseums München durch die Industriewelt von Bernd und Hilla Becher.
Skizzen und Fotos auf Reisen, Fahrradtouren und auf Pilgerwegen fließen in meine Gemälde ein. Beispiele sind ehemalige Eisen- und Stahlhütten in Georgien, die aufgelassene Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg sowie Fahrzeugwracks, Industrieanlagen und Kirchen in Burgos, Bayern und Baden- Württemberg.
Ab 2013 haben mich Schiffswracks gefangen genommen. Dieser Werkzyklus mit seiner morbiden Lebendigkeit fand seinen Ursprung beim "Schiffsfriedhof um Kap Horn" (Jürgen Hochmuth). Faszinierend die "American Star vor Fuerteventura" und Schiffswracks im ausgetrockneten Aralsee.
Möglicherweise ist mein kirchliches Engagement und die Beschäftigung mit dem Lutherjahr Auslöser für den Zyklus Kirchen und Kirchenruinen wie St. Galgano. Ein Hightlight war das Kloster Samos auf dem camino nach Santiago de Compostella mit einem überraschenden Oldtimercorso. Burgen in Armenien und Irland ergänzen den Zyklus.
Immer spannender werden für mich Überschneidungen und neue, ungewohnte Kontexte vertrauter Objekte, Gebäude und Räume.
In letzter Zeit fasziniert mich Tanz in allen seinen Facetten.
Zur Entspannung male ich kleinformatige Akte in Öltechnik und leite eine Aktzeichengruppe im Forum 2 im Olympiadorf.
5 Jahre Ateliergemeinschaft im Künstlerbiotop Botanikum München endeten im Herbst 2024 mit dem Auszug und Abriss des Paradieses.
Hier hat sich mein Industriezyklus mit den art cars von BMW und dem Abriss und Neubau eines Werkkomplexes am Stammhaus in München gerundet.
Alle Werke sind für mich Still Leben in ihrer vitalen Vergänglichkeit.